Herkunft, Verbreitung
Pferde, Esel und Zebras machen zusammen die Gattung Equus aus. Die beiden letzteren Arten sind nach ihren Merkmalen ursprünglicher als das moderne Hauspferd. Wildesel gibt es seit rd. 2,5 Millionen Jahren. Nach dem eiszeitlichen Erlöschen der gesamten Pferdefamilie in Amerika leben Wildesel heute noch in weiten Teilen Asiens (E. hemionus, Asiatischer Halbesel oder Pferdeesel) sowie im nördlichen Afrika (E. asinus, Afrikanischer Wildesel).
Alle Hausesel gehen auf den Afrikanischen Wildesel zurück. Tiere seiner nubischen Unterart wurden erstmals vor 6000 Jahren im Niltal domestiziert. Die Etrusker brachten 1000 v.Chr. Hausesel nach Europa, von wo sie später mit Beginn der Neuzeit in zahlreiche Länder rund um den Globus gelangten.
Derzeit werden weltweit schätzungsweise 40 Millionen Esel gehalten. Darüber hinaus bewohnen große Herden verwilderter Hausesel Grasland und Savannen Nord- und Südamerikas und Australiens; in Asien und Afrika berühren sie den Lebensraum der stark gefährdeten ursprünglichen Wildformen. Deren genetische Reinheit ist dadurch bedroht, dass wilde Hausesel und Wildesel fruchtbare Nachkommen hervorbringen.
Unfruchtbar sind Maulesel aus der Paarung von Pferdehengst und Eselstute sowie Maultiere mit Eselhengst und Pferdestute als Eltern. Selten kommt es auch zu Mischlingen zwischen Eseln und Zebras. Ein solches im Bergtierpark geborenes Ebra lebte hier fast 30 Jahre lang.
Beschreibung
Hausesel mit Stockmaßen von 90-135 cm sind Zwergesel. Großesel können sogar über 170 cm Widerristhöhe und damit Pferdegröße wie der Amerikanische Mammutesel erreichen.
(Quelle[10.04.2016]: https://en.wikipedia.org/wiki/American_mammoth_donkey)
Die Fellfarben variieren von hellgrau bis schwarz, auch rötliche Farbschläge sowie gescheckte Muster kommen vor, rein weiße Esel gibt es ebenfalls. Meist verläuft quer zum Rücken ein deutlicher Aalstrich. Die langen Ohren, die Stehmähne, der in einer Quaste endende Schwanz, vielfach auch helle Augenringe und ein „Mehlmaul“ sind in unterschiedlicher Ausprägung bezeichnende Merkmale. Zuweilen ist das Fell langhaarig und über der Stirn liegt ein dichter Schopf.
Wie bei allen Pferden sind hochkronige Backenzähne der Nahrung aus harten Gräsern mit hohem Gehalt an Kieselsäure angepasst. Die Hufe sind härter als beim Pferd und für unebenen, steinigen und trockenen Grund besonders geeignet. Esel sind mit zwei bis zweieinhalb Jahren geschlechtsreif, die Paarung kann ganzjährig erfolgen. Die Tragezeit dauert 12 bis 14 Monate, nach der in der Regel ein Jungtier geboren wird. Esel können bis zu 40 Jahre alt werden.
Wissenswertes
Von Pferden sind Esel ihrem Wesen nach grundverschieden. Bei Stress flüchten sie nicht, sondern bleiben vielfach unbeirrt auf der Stelle stehen. Sie sind schwindelfrei und in schwierigem Gelände trittsicher. Gegenüber Wölfen und anderen Raubtieren haben Esel als wehrhafte Tiere einen angeborenen Verteidigungsreflex. Deshalb werden Esel oft zur Bewachung von Schafherden eingesetzt.