Herkunft, Verbreitung
Die Entwicklung der Vögel vor allem nach der Wende Kreidezeit/Tertiär vor 65 Mill. Jahren führte zu einer Formenfülle von weltweit heute über 10.000 Arten in 20 Ordnungen nach der klassischen Systematik. Eine der Ordnungen bilden die aus Asien kommenden Hühnervögel mit den fasanenartigen Tieren und deren bekanntestem Vertreter, dem aus indischen Wurzeln hervorgegangenen Haushuhn. Neben den eigentlichen Fasanen wurden auch Pfauen frühzeitig von Asien nach Europa und in andere Erdteile gebracht. Ihre Domestizierung erfolgte vor Tausenden von Jahren. Am bekanntesten ist der Blaue Pfau, ursprünglich auf dem indischen Subkontinent und Sri Lanka zuhause. Er wird heute rund um den Globus als standorttreuer Ziervogel gehalten. Zwar nimmt sein Bestand ab, doch gilt er nicht als gefährdet. Außer ihm existieren noch ein Weißer Pfau, Bronze-, Opal- und Schwarzflügelpfau sowie weitere Formen, allesamt Mutationen des Blauen Pfaus. Eine zweite Art ist der in Südostasien vorkommende Ährenträgerpfau Pavo muticus. Nicht ganz klar ist die verwandtschaftliche Beziehung des Afrikanischen Pfaus Afropavo congensis aus dem zentralen Afrika.
Beschreibung
Hähne tragen eine lange Schleppe aus Deckfedern, die den etwa 50 cm langen Schwanz noch um 100 cm übertreffen können. Sie werden damit bis 200 cm lang. Die Hennen sind ohne Schleppe und entsprechend kleiner; ihr Gewicht beträgt 3-4 kg, während Hähne bis zu 6 kg wiegen. Deren Schleppen stellen sich in der Balz zu einem großen Rad auf. Die dann sichtbaren „Augen“ auf den Federn imponieren den Hennen und schrecken bei Gefahr Feinde ab. Durchdringend scharfe Rufe dienen wohl ebenfalls der Abschreckung. Der Hahn ist an Hals, Brust und Bauch leuchtend blau, weniger prachtvoll erscheinen die Hennen. Beide tragen eine Federkrone auf dem verhältnismäßig kleinen Kopf. Über und unter den Augen verläuft ein heller Streifen. Hennen legen in ein geschütztes Nest 4-8 cremefarbene Eier, die sie etwa einen Monat lang bebrüten. Die Küken wachsen bei der Mutter heran. Sie tragen ein hell gelbbraunes, auf der Oberseite dunkleres Daunenkleid und bekommen nach einem Monat ihre Krone. Anfangs sehen männliche und weibliche Tiere ähnlich aus. Erst mit drei Jahren erhält das Gefieder der Männchen seine prachtvolle Färbung und noch einmal so lange dauert es, bis die Schleppe ihre volle Länge erreicht hat. Weil der Blaue Pfau neben der Pflanzenkost auch kleine Schlangen frisst, genießt er als heiliges Tier und Nationalvogel in Indien große Wertschätzung. Er spielt auch in der Mythologie der Antike mit seiner Schönheits-Symbolik eine wichtige Rolle und wird in Europa auf zahlreichen Wappen dargestellt.
Wissenswertes
Die schillernde Farbenpracht des Federkleids geht auf Lichtreflexion an den mikroskopisch kleinen Oberflächenstrukturen der einzelnen Fiederchen zurück.
Letzte Änderung: 24.07.2017