Klasse: Säugetiere
Ordnung: Nagetiere
Familie: Meerschweinchen
U.-Familie: Dolichotinae (Maras, "Pampashasen")
Gattung: Dolichotis (Mara)
Wissenschaftlicher Name: Dolichotis patagonum Patagonian Mara, Mara
Lebensraum: Grassteppen, Wüsten und Pampas Argentiniens und Patagoniens
Lebensweise: Rudel von mehreren Familienverbänden
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Herkunft, Verbreitung
Die Evolution brachte unter den südamerikanischen Nagetieren vielgestaltige und teilweise auch besonders große Formen hervor. Sie erfolgte wohl unabhängig von Einflüssen aus Nordamerika, zu dem eine Landverbindung erst seit Beginn der Eiszeit besteht.
Maras gehören zur großen Gruppe der caviomorphen, d.h. meerschweinchenartigen Nagetiere. Direkte Vorfahren sind aus sechs Millionen Jahre alten Ablagerungen des argentinischen Jungtertiärs im Raum Buenos Aires und Cordoba bekannt.
Der heutige Lebensraum des Großen Mara erstreckt sich in einem Streifen östlich der Andenkette von Zentralargentinien bis fast an die Südspitze Patagoniens. Er ist gekennzeichnet durch Grassavannen mit lichtem Bewuchs von Sträuchern und Bäumen.
Früher waren Maras in Argentinien viel weiter verbreitet. Ursache dafür ist die Bejagung wegen der Felle, vor allem aber die Zerstörung des natürlichen Lebensraums durch den Menschen. Noch wird nach UICN die Gefährdung jedoch als gering eingestuft. Nach der Fellfarbe unterscheidet man eine nördliche und eine südliche Form bzw. Unterart.
Beschreibung
Äußerlich erinnern Maras mit ihren langen Beinen, der Kopfform, dem weißen Spiegel und in der Fortbewegung an Hasen, was ihnen die Bezeichnung „Pampashase“ einbringt. Dabei haben sie nichts mit den Hasen zu tun, welche aufgrund ihrer Gebissmerkmale ohnehin nicht zu den Nagetieren gehören.
Die Kopfrumpflänge des Großen Mara bis zum unbehaarten Stummelschwanz kann 80 cm erreichen und sein maximales Gewicht 16 kg. Die Füße haben hinten drei Zehen mit hufartigen Klauen, während an den vierzehigen Vorderfüßen die Klauen eher als Krallen ausgebildet sind. Die Nagezähne wie auch die Backenzähne sind wurzellos und wachsen in Anpassung an derbe Pflanzenkost lebenslang nach.
Die tagaktiven, anpassungsfähigen Pflanzenfresser können auch holzhaltige Nahrung gut verwerten, indem sie zur Fermentierung ihren ersten, weichen Blinddarmkot wieder aufnehmen.
Im Verhalten fällt die strenge Monogamie von Mara-Paaren auf. Sie wird auf die kurze und begrenzte Empfängnisbereitschaft der weiblichen Tiere zurückgeführt, die nur alle drei bis vier Monate für jeweils etwa 30 Minuten gegeben ist. Nach der Tragzeit von ca. 100 Tagen werden im Herbst ein bis zwei, seltener drei Junge geboren. Sie können nach der Geburt sofort laufen und nehmen bald auch pflanzliche Nahrung auf, obwohl sie noch bis zu 13 Wochen lang gesäugt werden. Vor allem die Kleinen sind durch Greifvögel bedroht, Fressfeinde sind generell Raubkatzen, Füchse und Marder.
Die gesellig lebenden Tiere werden in menschlicher Obhut bis 14 Jahre alt, ihre Lebenserwartung im natürlichen Habitat ist kürzer.
Wissenswertes
Neben dem Großen Mara gibt es noch eine zweite, deutlich kleinere Art: Dolichotis salinicola. Der Kleine Mara teilt sich den Lebensraum mit D. patagonium im Bereich der zentralargentinischen Provinz Cordoba und bewohnt die Randgebiete des Gran Chaco weiter nördlich bis nach Paraguay.