Eine ungewöhnliche Seltenheit - das Ebra

Als im Erlenbacher Bergtierpark ein Eselhengst 1979 unbeobachtet in das Steppenzebragatter gelangen konnte, ließ eine Zebra-Dame offenbar ihre Scheu fallen und gebar nach erfolgreicher Paarung 1980 ein weibliches Zebroid. Dieses zum besseren Verständnis allseits Zebresel genannte Tier hatte 29 Jahre lang als Rarität im Bergtierpark gelebt. 

Der Zoologe Dr. Jürgen Jungbluth vom Naturhistorischen Museum in Mainz kam schon früh auf die Idee, mit diesem besonderen Tier nach dessen Ableben einmal die Pferdesammlung des Museums zu bereichern und nahm deshalb Kontakt zum mittlerweile verstorbenen langjährigen Leiter des Tierparks Georg Trautmann auf. Als sich Jungbluth 2005 in den Ruhestand verabschiedete, war unser Zebresel zwar schon betagt, zur Freude seiner zahlreichen Besucher aber noch am Leben. Das Tier verstarb erst vier Jahre später am 7. Oktober 2009. Unser Tierpfleger Josef Unger wusste von der ursprünglichen Abmachung und nahm Verbindung zu Jungbluth auf. Die entsprechend informierte Präparatorin Bettina Henrich am Naturhistorischen Museum reiste daraufhin sofort von Mainz an, um zusammen mit Josef Unger die sterblichen Überreste des Tiers für die spätere Präparation am Naturhistorischen Museum zu sichern. Diese erfolgte im Jahr 2015 durch den Tierpräparator Daniel Salzer mit der Schaffung einer kunstvollen Dermoplastik als Standpräparat. Im November 2016 wurde das wertvolle Exponat in Anwesenheit einer Fürther Delegation von Gemeinde und Frundeskreis in Mainz feierlich enthüllt und in die große Ausstellung von Vertretern der Pferdefamilie eingereiht. Dort wird es Ebra (für: Zebra-Esel-Hybrid mit Bezeichnung des Vaters an erster Stelle) genannt 

 

Haus im Bergtierpark: Vielbesuchte Ausstellung im August und September 2017

Sechs Wochen lang konnten Besucher die lebensgetreue Dermoplastik unseres Zebresel als Leihgabe des Mainzer Naturhistorischen Museums nun auch hier bewundern.  Am 13. August wurde die Ausstellung im Bergtierpark von Fürth-Erlenbach feierlich eröffnet.

Die Begrüßung der geladenen Gäste erfolgte durch den Vorsitzenden des Freundeskreises Bergtierpark, Dr. Winfried Kilian, und Bürgermeister Volker Oehlenschläger. Landrat a.D. Matthias Wilkes, Ehrenmitglied des Freundeskreises, und Dr. Carsten Renker, Leiter der Zoologischen Sammlungen in Mainz, wünschten der Veranstaltung mit ihren Grußworten gutes Gelingen. Die Original Odenwälder Trachtenkapelle Linnenbach aus dem benachbarten Fürther Ortsteil sorgte für volksfestmäßige Stimmung.


Bis 24. September war das Haus im Bergtierpark samstags und sonntags zur Besichtigung des kunstvoll nachgebildeten Zebresel für Besucher geöffnet. Mitglieder des Freundeskreises gaben Auskunft und beantworteten Fragen, auch schriftliche Information war vorbereitet.

Dass bis heute weltweit nur neun Tiere mit der gleichen Elternkombination wie beim Zebresel dokumentiert sind und es in Deutschland nur zwei solche Plastiken gibt (die andere ist in Berlin ausgestellt), macht das Besondere dieses Events im Bergtierpark deutlich.

Mit Schulklassen waren Hunderte von Kindern aus dem ganzen Kreis gekommen, darüber hinaus etwa 1.500 Besucher, größtenteils Familien mit Kindern. Viele Fürther waren darunter, die selbst noch das lebende Tier gesehen hatten, aber auch Besucher aus der Region und vielen Teilen Deutschlands. Einige nahmen das Wissen über die äußerst seltene Paarung von Eselhengst und Zebrastute ins europäische Ausland und sogar bis nach Australien mit.


Nach Abschluss der gelungenen Ausstellung kehrte das Exponat von Fürth-Erlenbach nach Mainz zurück. Dort hat es wieder seinen besonderen Platz neben anderen Vertretern der umfangreichen Pferdefamilie eingenommen. Dies könnte ein Grund mehr sein, auch dem Naturhistorischen Museum in Mainz einen Besuch abzustatten.

 

 

 

 

 

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